27. Juni & 18. Juli – Waldorfschule Isartal – Matrix


Der 1999 uraufgeführte Film The Matrix wird oft mit philosophischen Fragestellungen von Platon, Descartes, Foucault und anderen in Verbindung gebracht. Weil sich das
Action-Genre bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen großer Beliebtheit erfreut, eignet sich der Film besonders, um die Aufmerksamkeit dieser Altersgruppe für gesellschaftliche, soziale und ökonomische Zusammenhänge zu gewinnen.
Welche “Matrix” definieren derzeitige ökonomische Rahmenbedingungen für unser
individuelles Handeln?
Wie können wir uns innerhalb der aktuell gegebenen Matrix bewegen?
Wie finden wir einen Umgang mit den rationalen Agenten – den „Mister Smiths“ innerhalb und außerhalb von uns selbst?
Wie können wir eine Matrix nach unseren Werten neu denken?

Ein 45-minütiges Szenen-Mosaik verbindet Schlüsselszenen des Filmes Matrix mit Ausschnitten aus dokumentarischen Medien – oft mit verblüffender inhaltlicher und visueller Ähnlichkeit. Auf Grundlage dieses Mosaiks erarbeiten sich die Schüler*innen partizipativ die im Spielfilm verschlüsselten Metaphern und ethischen Fragen rund um die Themen Geld und Wirtschaft.
Wir ergründen in diesem Workshop konfliktfördernde und andere destruktive Wirkungen unserer derzeitigen ökonomischen Strukturen, werfen einen Blick auf küstliche Intelligenz, auf Aktien- und Börsenhandel, Casino-Kapitalismus, Derivate oder High Frequency Trading und fragen dabei immer wieder, welche konkreten Auswirkungen diese teilweise “virtuellen” Phänomene und Algorithmen auf uns als Gesellschaft haben.
Im Workshop bewegen wir uns zwischen Fragestellungen wie:
- Künstliche Intelligenz & Autonome Waffensysteme
- Investment-Banking und Hochfrequenzhandel
- Zeitdruck als gesellschaftliches Phänomen
- Konkurrenz vs. Kooperation, Homo Oeconomicus, Survival of the fittest
- Epidemic of loneliness – Entfremdung vom Selbst, von der Gesellschaft und von Natur & Kosmos
- Gerechtigkeit, Freiheit, Kontrolle & Macht
- Hierarchie und Bedrohung der Demokratie – Finanz-Lobbyismus,
- Identität & Würde
- Klimawandel, Artenvielfalt, Ökologie
- Systemische Lösungsansätze
Welche “Matrix” wünschen wir uns, welche Matrix könnten wir erschaffen?
Bekannte Beispiele wie Vollgeld, Freigeld, komplementäre Geldsysteme, Blockchain
Außergewöhnliche Beispiele wie auf Muße oder saubere Luft programmiertes Geld. - Zwischenmenschliche Lösungsansätze
Achtsame Kommunikationsmethoden, Kollektive Weisheit, wiederverbindende Begegnungsräume
Der Workshop mit Oliver Sachs war sehr interessant und beleuchtete sämtliche philosophischen Fragen, die man sich in einem solchen Format wünschen könnte. Durch die Spannungssteigerung im Laufe des Workshops war es möglich bis zum Ende zu folgen und geistige Beiträge einzubringen. Bedauerlich war allerdings, dass nur ein Teil der Klassen diesen Workshop mitbekommen hat. Denn ein solches Thema sollte meines Erachtens mit mehreren Menschen besprochen werden, da wir uns selbst als Mittelpunkt des behandelten Problems sehen könnten.
Das Bernard Lietaer Interview?
Hallo Benni und alle anderen,
Ihr findet das gesamte Interview von Bernard Lietaer unter:
https://monneta.org/en/media-library/video/
Man kann dort das gesamte Interview sehen oder auch nur einzelne Antworten auf spezifische Fragen.
Bernard hat auch einige Bücher geschrieben, zum Beispiel, “Die Zukunft des Geldes“ und “Mysterium Geld“.
Wer Lust hat sich auf sehr interessante Weise ins Thema einzulesen dem empfehle ich auf jeden Fall das Buch “Ökonomie der Verbundenheit“ von Charles Eisenstein. Das ist sehr innovativ in seinen Ansätzen und einfach zu verstehen.
Von Eisenstein findet Ihr auch ein Interview unter dem obigen Link.
Und wer sich in Romanform mit dem Thema Geld und Gesellschaft auseinandersetzen will, dem empfehle ich sehr “Eine Billionen Dollar“ von Andreas Eschbach.
Liebe Grüße, Oliver